CALL FOR PAPERS
ICLA 2016
Association Internationale de Littérature Comparée/
International Comparative Literature Association
XXI. Kongress, 21. Juli – 27. Juli 2016
Universität Wien, Österreich
THEMA DES KONGRESSES
Die vielen Sprachen der Literaturwissenschaft
Der Ursprung der Vergleichenden Literaturwissenschaft liegt im Vergleich literarischer Texte aus verschiedenen Sprachkulturen. Auch heute noch, nach zahlreichen Wandlungen des komparatistischen Paradigmas und Erweiterungen des Arbeitsgebietes der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, ist die Überquerung von Sprachgrenzen eine essentielle Operation des Faches.
Erstmals soll ein Kongress der International Comparative Literature Association nun unter das Leitthema „Sprache“ gestellt werden. Dabei wird die „Sprache“ in vielfältigen Zusammenhängen und Bedeutungen in den Vordergrund treten: als „nationales“ Idiom, in dem ein literarischer Text zunächst verfasst wird, als Ausgangs- bzw. Zielsprache im Prozess der literarischen Übersetzung, als Menge all jener Sprachen, deren literarische Manifestation in der Summe die „Weltliteratur“ bilden, aber auch als Kanon jener Sprachen, auf den sich der gegenwärtige Markt der Weltliteratur real konzentriert. Sprache, ob mündlich oder schriftlich, ist aber nicht nur das selbstverständliche Medium aller Objekte der Vergleichenden Literaturwissenschaft, sondern ebenso auch die notwendige Metasprache des wissenschaftlichen Diskurses, der poetologischen Terminologie. Die Vielsprachigkeit der Komparatistik selbst ist dabei zugleich Chance und Problem, eine Chance, insofern die Buntheit und Vielgestaltigkeit der Weltliteratur seit ihren antiken Anfängen stets auch den Reiz und Mehrwert komparatistischer Lektüre ausgemacht hat, ein Problem, insofern die vergleichsweise geringe Sprachauswahl, die auch den polyglottesten Komparatisten zu Gebote steht, den Diskurs stärker bestimmt, als im Alltag einer zunehmend englischsprachigen Wissenskultur bewusst wird.
Sprache wird für diesen Kongress auch im weiteren Sinn betrachtet: als Sprachverwendung sozialer oder ethnischer Trägergruppen der Literatur, als Sprache von Themen und Diskursen und als eigenes Sujet der Literatur, als Ausdruck zentraler Probleme und Ideen, die in den Literaturen der Welt auf vergleichbare Weise verhandelt werden, schließlich auch metaphorisch, als Sprache der Stile und Formen, so dass der unendliche, stets neu zu entziffernde Code, das internationale Zeichensystem der Literatur einerseits immer wieder den Mythos der babylonischen Sprachverwirrung reproduziert, andererseits einer vielsprachlich verfassten Menschheit, ihrer Literatur und der Wissenschaft von dieser Literatur eine dauerhafte Aufgabe stellt.
KONGRESS-SEKTIONEN
A. | Die Künste als universeller CodeSprachen von Form und GenreStilsprachen Sprachen der Metaebene – Zitat, Intertextualität und Metareferenz Vergleich der Künste: Kunst als universelle Sprache Sprache und Literatur – allgemeine Semiotik Verschiedene Medien, verschiedene Ausdrucksformen |
B. | Sprache – Essenz der WeltliteraturDer Turm von Babel: Mythen über die SpracheSprachen als Thema der Literatur Sprachen der Welt – Sprachen der Weltliteratur – Weltsprache? Nation und Sprache „Translationale“ Literatur große Sprachen, kleine Sprachen Vergleich der Sprachen – ein historischer Impuls der Komparatistik Sprache und Regionalismus Sprache der Macht – Sprache des Widerstands Literarische Übersetzung – Geschichte, Methoden, Märkte |
C. | Vielfalt der Kulturen, Vielfalt der IdiomeSprache und KulturKulturelle Bilder und ihre sprachliche Darstellung Die Sprachen der „Anderen“ Sprache und Identität Mehrsprachigkeit als traditionelles Phänomen Mehrsprachigkeit als zeitgenössisches Phänomen Mehrsprachigkeit als Problem oder Chance Wer spricht? Komparatistik und die Sozialwissenschaften Hybridität und Komparatistik Kulturelle Grenzen überschreiten |
D. | Die Sprache der ThematologieTerminologie und Methodologie der ThematologieBedeutung – Textinterpretation im komparatistischen Zusammenhang Renaissance der Metaphorologie Sprache der Geschlechter – Sprache der Gender Sprachen der Emotion Engagierte Sprache – internationale Ökokritik |
E. | Komparatist(inn)en bei der Arbeit – professionelle KommunikationDie Codes der LiteraturwissenschaftBewertung der Literatur – Sprache der Literaturkritik Komparatistik als Sprechakt Verhandlungssache: Der Metadiskurs der Literaturgeschichtsschreibung Digital humanities Analytische Philosophie und Logik im wissenschaftlichen Diskurs Mündlicher und schriftlicher Diskurs Die vielsprachige Bibliothek der Vergleichenden Literaturwissenschaft Das Wörterbuch der Komparatistik: Internationale Terminologie |
EINREICHUNG VON THEMENVORSCHLÄGEN
Es können Themenvorschläge für Sitzungen eingereicht werden (eine Sitzung = 3 Vorschläge = 90 min.)
Die oben angeführten Themen sind als Anregungen zu verstehen. Die Kongress-Sektionen werden nach Anzahl und Vielfalt der Einreichungen zusammengestellt. Es sind zwei verschiedene Formen von Einreichungen möglich:
1) Einzelvorschläge für Vorträge, die in Kongresssitzungen präsentiert werden,
2) Vorschläge, Gruppenveranstaltungen (z.B. Seminare) zu organisieren.
1) Einzelvorschläge können für Kongresssitzungen eingereicht werden. Sie werden von einem internationalen Komitee begutachtet und bei Annahme einer bestimmten Kongresssitzung zugewiesen.
2) Einzelpersonen können auch Vorschläge für Gruppenveranstaltungen einreichen (etwa für Seminare, Workshops, Round tables) – falls ein Vorschlag angenommen wird, kann der/die Gruppenverantwortliche selbständig Einzelpersonen dazu einladen, Vorschläge für Einzelvorträge für die Gruppenveranstaltung einzureichen und daran teilzunehmen. Die Gruppenverantwortlichen übernehmen den Vorsitz ihrer jeweiligen Gruppen. Falls nötig werden große Gruppen von der Kongressorganisation zu mehreren Sitzungen eingeteilt, gegebenenfalls an unterschiedlichen Tagen.
Einzelvortragsvorschlag (Kongresssitzungen): fällig bis | 31. August 2015 |
Zusage bis: | 31. Dezember 2015 |
Vorschlag für Gruppenveranstaltungen fällig bis: | 31. Mai 2015 |
Zusage bis: | 30. Juni 2015 |
Einzelvortragsvorschlag für Gruppenveranstaltung: | 31. August 2015 |
Zusage bis: | 31. Dezember 2015 |
Vorschläge müssen in deutscher, englischer oder französischer Sprache verfasst sein.
Bitte reichen Sie Ihre Vorschläge ein über die ICLA 2016-Webseite http://icla2016.univie.ac.at/
KONFERENZGEBÜHREN UND FRISTEN
ICLA Gebühren: | ||
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„Early bird“-Tarif | 170 € | bis 29. Februar 2016 |
Regulärer Tarif | 190 € | bis 31. Mai 2016 |
„Early bird“-Tarif Studierende | 65 € | bis 29. Februar 2016 |
Regulärer Tarif Studierende | 95 € | bis 31. Mai 2016 |
Registrierung vor Ort | 200 € | |
Studenten vor Ort | 100 € | |
Begleitperson | 100 € |
Bitte melden Sie sich über das entsprechende Formular auf der Webseite http://icla2016.univie.ac.at/ an. Die Registrierung wird vom 01.04.2015 bis zum 31.05.2016 möglich sein. Alle später einlangenden Registrierungen werden als Vor-Ort-Registrierung bearbeitet.
Aufgrund der erheblichen Währungsschwankungen des letzten Jahres können die Kongressgebühren nur in Euro erhoben werden. Wir weisen ausdrücklich auf den zur Zeit günstigen Kurs des US-Dollars hin.
Angemeldete Personen können an allen Vorträgen der ICLA 2016 teilnehmen. Offizielle Kongresssprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch.
KONGRESSORT
Der Kongress findet im Hauptgebäude oder nahe gelegenen Gebäuden der Universität Wien statt. Das Registrierungs- und Informationsbüro wird sich in der Eingangshalle des Hauptgebäudes befinden, wo auch das Kaffeebuffet aufgebaut wird.